Kunst & Kultur

„Jungfrau von Orleans“ inszeniert von Michael Thalheimers

DIE JUNGFRAU VON ORLEANS

„Die Jungfrau von Orleans“ bei den Ruhrfestspielen\n \n Michael Thalheimers konsequente und radikal konzentrierte „Die Jungfrau von Orleans“-Inszenierung als Gastspiel bei den Ruhrfestspielen Recklinghausen.\n \n Von Mark Seebürger.\n \n Zur Inszenierung und zum Regisseur\n \n Die Kritiken über Michael Thalheimers „Jungfrau von Orleans“-Inszenierung und dessen Hauptdarstellerin Kathleen Morgeneyer sind einheitlich begeistert!\n \n Die konsequente und radikal auf die Innenwelt der Titelfigur konzentrierte Inszenierung und das hingebungsvolle, vielschichtige Spiel von Kathleen Morgeneyer sorgen seit der Salzburg-Berlin-Premiere 2013 für Aufsehen, Beachtung und Begeisterung. Dabei kann Thalheimers inszenatorische Verdichtung, die anderen Stückfiguren teils aus dem Off oder Halbdunkel sprechen und für wenige Sätze in Johanna von Orleans' Spotlicht treten zu lassen, für manchen Zuschauer als bloße Provokation missverstanden werden. Doch der ehemalige Schauspieler und Musiker und vielfach national und international ausgezeichnete Regisseur Thalheimer liest nach eigener Auskunft seine Stücke mitunter an die fünfzig Mal, bevor er ans Inszenieren geht. Während der Proben legt er mit seinen Schauspielern und Dramaturgen immer den „unverwechselbaren glühenden Kern, das pulsierende Herz eines Stückes“ frei. Dabei wird auf manches Text- und Szenenmaterial verzichtet, wenn es sich um nicht mehr aktuelles Zeitkolorit handelt. Die Stücke sind dann stark eingestrichen, aktualisiert, verdichtet und rhythmisiert, aber verlieren nie ihre erzählerische Stringenz, leuchtende Klarheit und - trotz vermeintlicher Kühle - hohe Emotionalität. Bei „Die Jungfrau von Orleans“, 2013 als Koproduktion der Salzburger Festspiele mit dem Deutschen Theater Berlin entstanden und seitdem im festen Repertoire der Spielpläne stehend, kann man erneut Thalheimers unverwechselbaren Regiestil genießen: verdichtet, atmosphärisch, musikalisch, hochemotional, voller skurriler und warmherziger Komik – und durch seine leidenschaftlichen Schauspieler stark berührend und höchst unterhaltsam! Der Jubel von Kritikern und Publikum beweist es.\n \n Nach Einladungen zum Staatsschauspiel Dresden und zum Hamburger Theaterfestival Hamburg/kampnagel, gastiert diese Inszenierung nun bei den Ruhrfestspielen Recklinghausen vom 12. bis 14. Juni 2015.\n \n Dieses Theatererlebnis auf vielerlei Ebenen sollten Sie sich nicht entgehen lassen! Ich wünsche Ihnen einen intensiven und unterhaltsamen Theaterabend!\n \n Zum Inhalt\n \n Frankreich befindet sich gegen England und Burgund im Hundertjährigen Krieg. Als die Notlage Frankreichs und die Belagerung Orleans' bekannt wird, verkündet Johanna, Tochter eines lothringischen Bauern, die Rettung des Vaterlandes durch eine reine Jungfrau. Sie selbst sei dazu von göttlichen Stimmen und Entscheidungen berufen. Kurz darauf erreicht den königlichen Hof die Nachricht, dass eine Jungfrau eine verlassen geglaubte Schlacht zum Siege führte. Johanna wird an die Spitze des Heeres gestellt. Als sie auf Lionel, den letzten der englischen Heerführer trifft, verschont sie den Besiegten aus Liebe. Sie zerbricht am Zwiespalt zwischen göttlichem Auftrag und menschlicher Liebe. Der eigene Vater bezichtigt sie der Hexerei. Johanna wird gefangen genommen und in einen Turm geschafft. Als die französischen Truppen ins Wanken geraten, zerreißt Johanna mit übermenschlicher Kraft ihre Ketten und stürmt in die Schlacht. Tödlich verwundet stirbt sie inmitten ihres befreiten und geeinten Volkes.\n Foto: © Arno Declair



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